Sattgrüne Reisterrassen, dafür Regenfälle ohne Ende, schwüle Tage, heiße nächte- Nordvietnam zur Regenzeit… So grün ist Vietnam nur zu dieser Jahreszeit, darum zahlt es sich trotzdem aus Nordvietnam in dieser Zeit zu besuchen.
7Tage
808KM
16841HM
5/5
Aus berufliche Gründen fliege ich nach Hanoi und habe danach 10 Tage Urlaub in Nordvietnam vor mir…
Anfang Juli ist in Vietnam Regenzeit. Trotz der schlechten Wettervorhersage entscheide ich mich eine Woche den Norden des Landes zu bereisen. Es regnet zwar oft und das Klima ist schwül, die Radtour hat sich aber trotzdem ausgezahlt.
Von Hanoi nach Cao Bang fährt ein Nachtbus.
In Nordvietnam befinden sich nicht nur die höchsten Berge des Landes, es leben dort auch viele der 54 ethnische Minderheiten, die in Vietnam zu Hause sind. Sie bewirtschaften die steilen Hänge des Gebirges, an denen an den unmöglichsten Stellen Reis oder Mais Terrassen angebaut sind.
Meine Vorstellung die kleinen unbefestigte Straßen zu fahren, verwandelt sich schnell in eine unmögliche Idee. Die unbefestigten Wege sind zu dieser Zeit so matschig, dass das Radfahren keinen Spaß macht, zu zweit waren fast alle in Google Maps eingetragenen Straßen schmal, asphaltiert, wenig befahren und so schön gelegen, dass das Radfahren wirklich Spaß gemacht hat.
TIPP: Google Maps ist die beste Option Radstrecken in Vietnam zu finden
In der Regenzeit regnet es im Gebirge ziemlich viel. Manchmal den ganzen Tag lang leicht und manchmal kurzzeitig so viel, dass das Radfahren wenig Sinn macht. Der Regen ist nicht so unangenehm, da es noch immer gegen 30°C hat. Durch den Nebel wird die Natur des öfteren völlig verhüllt, zeitweise aber durch die Sonnenstrahlen wieder wahnsinnig schön beleuchtet. Völligen Sonnenschein gibt es nur selten. Die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 96-100%. Beim bergauffahren bin ich immer waschelnass. Die Kleidung trocknet durch die hohe Luftfeuchtigkeit nicht.
Die Strecken im Norden sind wunderschön. Kurvenreiche ruhige Straßen, an denen immer wieder neue Aussichten entstehen. Ebenen gibt es kaum, entweder geht es hinauf oder hinunter. Die Berge sind sehr spitz und von unten bis oben mit Wäldern bewachsen. Reisfelder bis oben hin mit Wasser angefüllt und ab und zu trifft man auf schön gelegene kleine einfache Dörfer der Vietnamesischen Minderheiten.
Jedes Volk hat ihre eigene Bekleidung und anscheinend auch ihre eigene Sprache. Haupteinnahme ist der Verkauf von Gemüse, der zu einer ziemlichen Armut der Völker führt. Das Gemüse wird am Straßenrand verkauft, einmal wöchentlich gibt es große Märkte, auf die die Bewohner der ganzen Umgebung kommen. Es ist interessant zu sehen, dass trotz der ziemlich entwickelten Infrastruktur, die alten Traditionen beibehalten werden.
Auf dieser Reise schlafe ich fast immer in einer Unterkunft. Ich habe auch meine Hängematte mit, die ich aber nie benutzen kann, da es fast keine Wälder gibt. Zwei Mal werde ich von Familien eingeladen, die in kleinen Dörfchen leben und habe bei ihnen die Nacht verbracht.
Von Ortlieb habe ich für diese Reise die Bikepacking Taschen bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen andere zu haben. Eine wasserdichte Ausführung ist für die Regenzeit ein Muss! Die Taschen waren im Inneren immer perfekt trocken, auch wenn es den ganzen Tag geregnet hat. Für eine solche Reise haben die Bikepacking Taschen eine ideale Größe. Die Taschen sitzen am dem Rad perfekt, man spürt sie gar nicht.