Entlang der Grenze um Tschechien fahren und die prägende Geschichte der Republik spüren. Durch einsame Täler und verlassene Dörfer in der Nähe des ehemaligen eisernen Vorhanges auf schmalen Wegen die unberührte Natur genießen.
4 Tage
250 KM
4527 HM
4/5
Wir starten unsere zweite Etappe entlang der tschechischen Grenze in Gmünd – Ceske Velenice der tschechisch österreichischen Grenzstadt. Wir treffen unsere Freunde Petra und Petr und verbringen die erste Nacht neben einem Teich in unseren Zelten. Auf den alten Bundesheerwegen fahren wir schnurstrax entlang der Grenze auf und ab. Schon bald nehmen wir die berührende Geschichte wahr. Ehemalige Ortschaften sind nur noch kaum spürbar, die Natur hat sie überholt. Einige Originale des eisernen Vorhanges sind zur Erinnerung geblieben.
Ohne Handyempfang und Versorgung durch die naturbelassene Landschaft wird diese Strecke zu einem Abenteuer. Empfohlen wird ein Campingkocher + Zelt damit man nicht auf die touristische Infrastruktur angewiesen ist.
Ein technisches Highlight ist der Schwarzenbergkanal. Durch ihn wurden Baumstämme seit dem 18. Jh. von tiefen bömischen Wäldern bis nach Wien transportiert. Entlang des Kanals führt ein wunderschöner Rad und Wanderweg.
TIP: Im gesamten Šumavagebiet befinden sich sogenannte „Notzeltplätze“ in denen man legal mitten im Nationalpark für eine Nacht campieren kann.
Wir treffen auf die etwa 1172m gelegene Moldauquelle bei Modrava. Die winzige Quelle wird später zum größten Fluss Tschechiens. Hier wurde ich im Namen von „Pribináček und Romadur“ zur Tschechin getauft.
Auf dem Weg durch den Nationalpark liegen noch andere Naturbesonderheiten wie zB. Tříjezerní slať (Dreiseenfilz) ein kleines Hochmoorgebiet auf 1224m. Die offene Hochmoorfläche bietet Unterschlupf für viele geschützte Tierarten. Auch empfehlenswert ist der Prášilské Jezero (Stubenbacher See) im Naturreservat Bömerwald. Er ist ein Gletschersee auf 1080m Seehöhe mit glasklarem Wasser.
Der Bahnhof bei Železná Ruda – Bayrisch Eisenstadt befindet sich direkt auf der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Sogar die Bahnhofshalle ist in zweigeteilt. Von hier führt eine schnelle Zugverbindung nach Prag und Wien.